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Chronologisch

2004

Dezember 2004

Angola

Krankenschwestern streiken für ausstehende Gehälter

24.12.04. Rund 2.000 Krankenschwestern, die in der Gewerkschaft Angolan Nurses Trade Union (SINDEA) organisiert sind, streiken, um die Zahlung ihrer letzten beiden Monatsgehälter durchzusetzen. Die angolanische Regierung hat zugesagt, 2071 Schwestern ordnungsgemäß zu bezahlen. 209 Schwestern will sie nicht bezahlen, da diese ihre Zulassungen gefälscht hätten.

Quellen: AngolaPress 24.12.04, World Socialist Web Site 31.12.04

USA

Sechsmonatiger Streik beendet

22.12.04. 155 MitarbeiterInnen (Krankenschwestern, technisches und Haushaltspersonal, pharmazeutische AssistentInnen) im Presbyterian SeniorCare in Washington, Pennsylvania, beendeten am 22.12. einen 6-monatigen Streik, nachdem ihnen mit Entlassung gedroht wurde. Sie hatten höhere Gehälter, eine bessere Gesundheitsversorgung und Mitspracherecht in der Personalausstattung gefordert.

Quellen: World Socialist Web Site 5.1.05

Nicaragua

20.000 Menschen streiken für Gehaltserhöhungen und bessere Finanzierung

Mitte Dezember. Mitte Dezember streiken 20.000 Beschäftigte im Gesundheitswesen von Nicaragua drei Tage lang. Der Streik war im November nach – unverbindlichen – Zusagen von Seiten der Regierung ausgesetzt worden, und wurde jetzt organisiert, da es bei Zusagen blieb und keine Schritte folgten. Neben der Gehaltserhöhung geht es den Beschäftigten vor allem auch um eine bessere finanzielle Ausstattung des Gesundheitssystems im Staatshaushalt. Der Vorsitzende der Gewerkschaft der GesundheitsarbeiterInnen (FESTSALUD) Gustavo Porras betonte, der Notdienst bleibe intakt. Dies ist der erste grössere Streik in Nicaragua seit längerer Zeit und entwickelt sich auch vor dem Hintergrund der "Gerüchte" über eine geplante Privatisierung des Gesundheitswesens - Porras hatte im November gesagt, der Staatshaushalt diene dazu, das öffentliche Gesundheitswesen zu demontieren, um leichter privatisieren zu können.

Quellen: LabourNet

USA

Katholisches Krankenhaus wird bestreikt

15.12.04. Nach 28 Verhandlungssitzungen ist ein Teil der Krankenschwestern des katholischen Krankenhauses St. John’s Mercy Medical in St. Louis am 15.12. auf unbegrenzte Zeit in den Streik getreten. Die Krankenhausleitung hatte ihnen eine jährliche Gehaltserhöhung von 3% in den nächsten drei Jahren zugesagt. Doch die Schwestern fordern mehr. Sie wollen: ein formalisiertes Recht auf Mitsprache bei der Behandlung der PatientInnen; Abschaffung der Möglichkeit der Krankenhausleitung, die Höhe von Zuzahlungen während der Laufzeit der Arbeitsverträge zu ändern; nicht gewerkschaftlich organisierte Krankenschwestern sollen eine "Gebühr" an die Gewerkschaft bezahlen.

Am Krankenhaus arbeiten rund 1.700 Krankenschwestern (bei rund 800 PatientInnen). Rund 200 Schwestern wandern in der Nähe des Krankenhauses mit ihren Schildern herum ("walk a picket line"). Die Anzahl der tatsächlich Streikenden wird von der Gewerkschaft mit 700 angegeben. Der Streik wird durch einen Streik gewerkschaftlich organisierter nichtmedizinischer MitarbeiterInnen unterstützt. Die Krankenhausleitung ersetzt die Streikenden durch Schwestern anderer Kliniken und von Zeitarbeitsfirmen, so dass der Krankenhausbetrieb normal weiter läuft (nur eben teurer). Die Patientenübergabe ist nach Meinung der Krankenhausleitung und der Streikenden gut gelaufen, denn bevor die Krankenschwestern in den Streik gingen, haben sie Berichte geschrieben und die Ersatzschwestern eingewiesen.

Am 21.1. stimmten die streikenden Schwestern mehrheitlich einem Tarifvertrag zu. Der Vertrag bringt für einige Schwestern eine jährliche Gehaltserhöhung von 3% - nach einer anderen Zeitung 9% für alle. Schwestern erhalten einmal jährlich die offizielle Möglichkeit, aus der Gewerkschaft auszutreten. Die Krankenhausleitung wird verpflichtet, die Gewerkschaft über Änderungen von Zuzahlungen zu informieren und ein Pflegekommitee einzurichten, in dem Krankenschwestern vertreten sind.

Quellen: STLtoday 14.12.04, STLtoday 22.1.04, St. Louis Business Journal 24.1.05, AFL-CIO 12.1.05

Sri Lanka

Streiks für Nachzahlungen von Überstunden

15.12.04. Am 15.12. gingen am Peradeniya Teaching Hospital in Peradeniya GesundheitsarbeiterInnen in den Streik. Sie fordern Nachzahlungen für Überstunden und Urlaubsgeld.

Am 17.12. streikten GesundheitsarbeiterInnen im Gampaha Distrikt. Sie fordern Nachzahlungen für Überstunden.

Am 22.12. begann in ganz Sri Lanka ärztliches Personal mit einer Krankmeldungskampagne. Sie fordern die Behebung von "Anomalitäten" in den Gehaltszahlungen.

Quellen: World Socialist Web Site 28.12.04