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Arbeitskämpfe im Gesundheitswesen

November 2005

Samoa

Solidaritätsdemo für ÄrztInnen

Ende November 2005. Zum letzten Wochenende im November 2005 demonstrierten rund 1500 Menschen in Apia, der Hauptstadt Samoas. Sie forderten die Wiedereinstellung von25 ÄrztInnen öffentlicher Krankenhäuser.

Die ÄrztInnen hatten gekündigt, nachdem Premiermenister Tuilaepa Sailele Malielegaoi ihnen mit Entlassung gedroht hatte, sollten sie einen neunmonatigen Streik nicht sofort beenden.

Quellen: World Socialist Web Site 3.12.05, Hawaii Public Radio 24.11.05

Nigeria

Einigung zur Aussetzung von Streiks

29.11.05. Nach einer Intervention des Gewerkschaftsverbandes Nigerian Labour Congress (NLC) beendeten am 29.11.05 ÄrztInnen, Krankenschwestern, PharmazeutInnen, Laborangestellte u.a. ihren Streik im Gebiet der Hauptstadt Nigerias (Federal Capital Territory).

Die Regierung des Federal Capital Territory hatte kurz zuvor 2.900 Entlassungen rückgängig gemacht, die infolge des Streiks ausgesprochen wurden. Die Regierung drohte, keine weiteren Streiks mehr zu tolerieren, versprach jedoch zugleich, auch „unethisches Verhalten“ von Regierungsvertretern nicht mehr zu tolerieren.

Adams Oshiomhole, der Präsident des NLC, dankte der Regierung dafür, dem NLC Gelegenheit gegeben zu haben, als Schlichter zu wirken, und versprach, dass derartige Situationen nicht mehr entstehen werden.

Quellen: World Socialist Web Site 3.12.05

Papua Neuguinea

Sit-ins

28.11.05. Rund 80 Beschäftigte (casual employees) des Mount Hagen General Hospitals machten am 28.11.05 ein Sit-in für bessere Bezahlung, nachdem die Geschäftsleitung auf in den letzten zehn Monaten versandte Briefe nicht reagiert hat.

Quellen: World Socialist Web Site 3.12.05

Sri Lanka

Proteste gegen Überstunden

26.11.05. Krankenschwestern, ÄrztInnen und nichtmedizinisches Personal des Balangoda Base Hospital in Balangoda, Provinz Sabaragamuwa, behannen am 26. November 2005 mit Demonstrationen gegen Überstunden und Kürzungen des Urlaubsgeldes.

Quellen: World Socialist Web Site 3.12.05

Slowenien

Proteste gegen Sparmaßnahmen

26.11.05. Am 26. November demonstrierten rund 40.000 Menschen (2% der Gesamtbevölkerung) in Ljubljana bei Schnee und Eis gegen Sparmaßnahmen im Sozialbereich und für den Erhalt des Sozialstaats.

Der Protest wurde von vier großen Gewerkschaften organisiert.

Quellen: World Socialist Web Site 9.12.05, LabourNet 8.12.05

Französich Polynesien

Gewerkschaften rufen zum unbefristeten Generalstreik auf

25.11.05. Gewerkschaften in Französich Polynesien rufen zu einem unbefristeten Generalstreik im Dezember auf. Sie wollen damit die von der Regierung geplante „Reform“ des Sozialsystems verhindern.

Neueste Meldungen: Pacific Magazine 2.12.05

Quellen: World Socialist Web Site 3.12.05, pacific islands.cc 25.11.05

Italien

Generalstreik

25.11.05. Gegen die Sparpläne der Regierung Berlusconi streikten am 25.11.05 nach Schätzungen der Gewerkschaften rund 80 bis 90% der Gewerkschaftsmitglieder in Industrie und öffentlichen Diensten.

Quellen: Tagesschau 25.11.05, World Socialist Web Site 2.12.05

Tansania

Streikende ÄrztInnen gefeuert

25.11.05. 52 ÄrztInnen des Muhimbili National Hospitals in Tansania wurden im Verlauf eines Streiks für höhere Gehälter, der am 16.11. begann, gefeuert und durch Militärärzte ersetzt.

Anders als die Krankenschwestern, waren die ÄrztInnen nicht zur Arbeit zurückgekehrt, als ihnen mit Entlassung gedroht wurde. Die ÄrztInnen hatten die Angebote der Regierung als „Peanuts“ bezeichnet.

Insgesamt folgten bislang 175 streikende ÄrztInnen, PharmazeutInnen und weiteres nichtmedizinisches Krankenhauspersonal nicht der Aufforderung der Regierung, zur Arbeit zurückzukehren.

Quellen: World Socialist Web Site 3.12.05, Guardian 23.11.05, Guardian 25.11.05

Neuseeland

Streik in Altenheim

23.11.05. Krankenschwestern, AltenpflegerInnen und Reinigungskräfte des Woodland Rest Home nahe Nelson streikten am 23.11. für 24 Stunden, nachdem neunmonatige Tarifverhandlungen ergebnislos beendet wurden.

In der Stadt Motueka führten die Streikenden Protestaktionen durch. Bevölkerung und HeimbewohnerInnen, heißt es, unterstützen ihre Forderungen.

Die Altenpflegerin (caregiver) Gloria Allan sagte, in den letzten neun Jahren habe sie lediglich eine Gehaltserhöhung von $2.43 pro Stunde erhalten. Dies sei zu wenig für die harte Arbeit und alle wüssten es.

Quellen: World Socialist Web Site 3.12.05, The Nelson Mail 18.11.05

Pakistan

Streik für mehr Sicherheit

20.11.05. Nachdem die Ärztin Dr. Yusra Afaq an Darmfieber (hemorrhagic fever) starb, traten am 20.11.05 in Karachi rund 450 ÄrztInnen (house officers) des Civil Hospitals in den Streik. Die Streikenden wollen die Arbeit erst wieder aufnehmen, wenn u.a. eine Isolierstation, Sicherheitshandschuhe und –masken bereit gestellt werden.

Die Krankenhausleitung verweigert Verbesserungen mit dem Argument, diesbezügliche Forderungen der ÄrztInnen seien in der Vergangenheit bereits erfüllt worden.

In den letzten Wochen wurden in Karachi vermehrt PatientInnen mit viralen Fiebererkrankungen eingeliefert. Es wird befürchtet, dass es sich um ein bisher unbekanntes Virus handelt.

Quellen: World Socialist Web Site 3.12.05, DAWN Pakistan 25.11.05

Nicaragua

ÄrztInnenstreik für höhere Einkommen

14.11.05. Rund 3000 ÄrztInnen gingen am 14. November in den Streik. Sie fordern höhere Einkommen.

Notdienste werden aufrecht erhalten.

Die Gesundheitsministerin Margarita Gurdian nannte die Forderungen übertrieben. Um sie zu erfüllen müsse nahezu ein Jahresbudget des staatlichen Gesundheitswesens aufgewendet werden.

Zur Zeit verdienen ÄrztInnen zwischen 250 (HausärztInnen) und 370 € (FachärztInnen) pro Monat. Eine deutsch-nicaraguanische Organisation nennt 250 € monatlich als Lebensminimum.

Nach einem Streik im Jahr 1998, der mehrere Wochen dauerte, hatten die ÄrztInnen nach Angaben von AP eine Gehaltserhöhung von 100% erreicht.

Quellen: Pravda 15.11.05