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Chronologisch

2003

Dezember 2003

Kanada

Regierung von Alberta bedroht Schwestern mit Gefängnis

Ende Dezember 2003. Die Regierung von Alberta unter Ralph Kline bedroht die in der Gewerkschaft United Nurses of Alberta (UNA) organisierten Krankenschwestern mit Gefängnisstrafen, sollten sie streiken. Laut Gesetz sind in Alberta Streiks öffentlicher Angesteller, d.h. auch der Krankenschwestern, verboten. Die Regierung plant umfassende Maßnahmen zur Einschränkung der Gesundheitsversorgung und zur Verschlechterung der Arbeitsbedingungen, u.a. das Recht, Krankenhausangestellte nach Bedarf von einem Krankenhaus zum nächsten zu versetzen und permanente Nachtschichten zuzulassen. Bisher wurden in Alberta noch keine streikenden öffentlichen Angestellten mit Gefängnis bestraft. Die bisher höchste Strafe belief sich auf 200.000 Dollar, die die Alberta Union of Public Employees im Jahr 2000 bezahlen musste.

Quellen: World Socialist Web Site 30.12.03

Neuseeland

Tarifvertrag nach Streik ratifiziert

Ende Dezember 2003. Rund 2.000 Angestellte stimmten einem neuen Tarifvertrag mit der IHC zu, Neuseelands führender Organisation zur Betreuung von Menschen mit "intellektuellen Behinderungen". Der Vertrag erhöht die Gehälter von bisher 11,65 und 12,65 Dollar um 2%. Seine Annahme beendet einen seit April währenden Disput, in dessen Verlauf es zu Aussperrungen und einem 3-stündigen nationalen Streik kam.

Quellen: World Socialist Web Site 27.12.03

Neuseeland

Anti-Streikgesetze angekündigt

Dezember 2003. Die Neuseeländische Regierung kündigte kurz vor Weihnachten an, Gesetze zu erlassen, die das Streikrecht von LehrerInnen und Krankenschwestern einschränken, indem sie dem Gesundheitsminister ermöglichen, bei Streiks und Aussperrungen StreikbrecherInnen einzusetzen (Employment Relations Law Reform Bill).

Im Verlauf des Jahres 2003 kam es im Gesundheitssektor zu einer bisher beispiellosen Streikwelle.

Quellen: World Socialist Web Site 10.1.04

Neuseeland

Warnstreik für höhere Gehälter

23.12.03. Angestellte des Wellington's Capital and Coast District Health Board (CCDHB) beschlossen am 23. Dezember, für eine 3%tige Gehaltserhöhung für 2 Stunden die Arbeit niederzulegen.

Quellen: World Socialist Web Site 20.12.03

Pakistan

VertragsärztInnen demonstrieren für reguläre Angestelltenverträge

18.12.03. In Peshawar demonstrierten am 18. Dezember unter einem großen Polizeiaufgebot VertragsärztInnen für reguläre Angestelltenverträge.

Laut Dr. Taimur Khan, Präsident der Contract Doctors Association arbeiten 746 VertragsärztInnen, darunter 170 Ärztinnen und 150 ZahnärztInnen, in abgelegenen Einrichtungen für armselige Gehälter.

Quellen: World Socialist Web Site 27.12.03

Ecuador

Warnstreik für mehr Gehalt und ausstehende Zuzahlungen

16.12.03. Rund 14.000 Angestellte des öffentlichen Gesundheitsdienstes legten am 16. Dezember für 48 Stunden die Arbeit nieder, um Gehaltserhöhungen und die Auszahlung bisher unbezahlter Zuzahlungen (u.a. das Weihnachtsgeld) durchzusetzen.

Quellen: World Socialist Web Site, 23.12.03

Chile

ÄrztInnen streiken gegen Privatisierung

Mitte Dezember 2003. ÄrztInnen des öffentlichen Gesundheitssystems streiken für 48 Stunden gegen die geplante Privatisierung des Gesundheitssystems. In Chile sind ungefähr 75% der Bevölkerung auf eine öffentliche Gesundheitsversorgung angewiesen, da sie sich private Versicherungen nicht leisten können.

Quellen: World Socialist Web Site 23.12.03

USA

10%tige Gehaltserhöhung erreicht

Mitte Dezember 2003. Nach einem 13 Monate währenden Streik der Krankenschwestern in zwei Krankenhäusern der Tenet Healthcare Corporation setzte die California Nurses Association (CNA) eine 10%tige Gehaltserhöhung im ersten Jahr und 20% verteilt über die nächsten drei Jahre durch. Ungefähr 450 Mitglieder der CNA (98%) stimmten für die Annahme des Angebots.

Ursprünglich ging es den Schwestern um eine Rentenversorgung, die aber vom Krankenhaus-Management rigide abgelehnt wird: man will unter keinen Umständen in dieser Frage einen Präzedenzfall schaffen. Tenet ist mit 38 Krankenhäusern die zweitgrößte Krankenhauskette der USA. Während des Streiks musste das Management ca. 20 Mio. Dollar zusätzlich für Ersatzpersonal ausgeben. Die Schwestern ihrerseits konnten den Streik so lange durchhalten, weil sie aufgrund des landesweiten Personalmangels in anderen Krankenhäusern Jobs fanden.

Quellen: World Socialist Web Site 23.12.03

Frankreich

Aktionstag der Föderation der praktischen ÄrztInnen

Mitte Dezember 2003. Die Föderation der praktischen ÄrztInnen (FPS) führte Mitte Dezember einen Aktionstag durch und rief für den 22. Januar zu einem nationalen Protest- und Streiktag auf. 15 weitere Organisationen von ÄrztInnen, Gewerkschaften (u.a. die CGT - Chemiegewerkschaft) und Parteien (u.a. die Sozialistische Partei, die Kommunistische Partei und die Grüne Partei) schlossen sich an.

Quellen: World Socialist Web Site 19.12.03

Sri Lanka

80.000 Angestellte melden sich krank

Mitte Dezember 2003. Fast 80.000 Angestellte öffentlicher Krankenhäuser in Sri Lanka meldeten sich für einen Tag krank, um eine 40%tige Gehaltserhöhung durchzusetzen. Rund 15.000 von ihnen demonstrierten vor dem Parlamentsgebäude in Colombo.

Bereits im September streikten 80.000 Angestellte öffentlicher Krankenhäuser - unter ihnen SekretärInnen und Hebammen, FahrerInnen u.v.a. - für 13 Tage. Die Regierung setzte die Armee ein, um die Gesundheitsversorgung aufrecht zu erhalten. Streikende wurden festgenommen und entlassen.

Am 19. September demonstrierten 10.000 KrankenhausmitarbeiterInnen in Colombo. Sie wurden von Büroangestellten und BäuerInnen begleitet.

Quellen: World Socialist Web Site 17.12.03

USA

Streik für bessere Gesundheitsversorgung

Mitte Dezember 2003. U.a., um eine bessere Gesundheitsversorgung für sich selbst durchzusetzen, beschlossen KrankenhausmitarbeiterInnen in Portland, einen Tag zu streiken.

Quellen: World Socialist Web Site 16.12.03

Australien

Streik für höhere Gehälter

Mitte Dezember 2003. Krankenschwestern der Mater and Friendly Society Krankenhäuser in Bundaberg, Queensland, beschlossen die Fortführung ihres Streiks für höhere Gehälter. Im Privatsektor erhalten Krankenschwestern derselben Qualifikation 7,7% weniger als im öffentlichen Sektor.

Quellen: World Socialist Web Site 13.12.03

Südafrika

Streik von Laborangestellten

Mitte Dezember 2003. Laborangestellte des National Health Laboratory Service (NHLS) streiken für höhere Gehälter. Das Management sagte den Angestellten Gehaltserhöhungen zu, wenn sie aus der Gewerkschaft austreten.

Quellen: World Socialist Web Site 13.12.03

Zimbabwe

ÄrztInnen vor Gericht

Mitte Dezember 2003. Sieben leitende Mitglieder der Hospital Doctors Association (HDA) werden in Harare vor Gericht gestellt, weil sie einen ÄrztInnenstreik organisierten. An dem Streik beteiligten sich auch Krankenschwestern.

Quellen: World Socialist Web Site 13.12.03

Chile

ÄrztInnenstreik gegen Regierungspläne

Mitte Dezember 2003. Einen eintägigen Streik unternahmen Hunderte von ÄrztInnen des Öffentlichen Gesundheitswesens in Chile, um gegen Regierungspläne zu protestieren, die die medizinische Versorgung einschränken würde.

Nach Meinung der ÄrztInnen müssten bei Verwirklichung dieser Pläne arme PatientInnen länger auf die Behandlung warten als ohnehin schon. Außerdem würden die Gehälter der ÄrztInnen niedriger ausfallen. In Santiago sind 6,6 Millionen Menschen auf die öffentliche Gesundheitsversorgung angewiesen, weil sie sich private Versicherungen nicht leisten können. Diese Menschen werden von 3500 ÄrztInnen versorgt.

Quellen: World Socialist Web Site 09.12.03, World Socialist Web Site 16.12.03

Kanada

Gewerkschaften gegen Privatisierungspläne

Anfang Dezember 2003. Gewerkschaften aus dem Gesundheitsbereich, die rund 65.000 Angestellte repräsentieren, kündigten Proteste gegen Pläne der Regierung unter Jean Charest an. Nach Meinung der Gewerkschaften würde die Verwirklichung dieser Pläne die Zerstörung der öffentlichen Gesundheitsversorgung in Quebec bedeuten.

Die Pläne der Regierung sehen Gesetzesänderungen vor, die einen massiven Stellenabbau im öffentlichen Dienst ermöglichen und den Pfad zur Privatisierung des Gesundheitswesens ebnen. Außerdem soll Arbeit"gebern" durch eine Änderung der Arbeitsgesetze die Umgehung von Tarifverträgen ermöglicht werden.

Quellen: World Socialist Web Site 09.12.03

Indien

KinderpflegerInnen festgenommen

Anfang Dezember 2003. Die Polizei im indischen Staat Andhra Pradesh nahm 150 demonstrierende KinderpflegerInnen (? childcare workers) fest. Unter ihnen befand sich ein führendes Mitglied der Anganwadi Workers and Helpers Union. Die DemonstrantInnen fordern volle Anerkennung als öffentliche Angestellte, regelmäßige Bezahlung und die Beendigung der Belästigungen durch Regierungsvertreter.

Zur Zeit werden die KinderpflegerInnen alle 3 oder 4 Monate bezahlt. Sie werden gezwungen, mit 58 in Rente zu gehen, jedoch ohne Renten zu erhalten.

Quellen: World Socialist Web Site 06.12.03

Australien

Streik für Gleichstellung mit dem öffentlichen Dienst

Anfang Dezember 2003. Obschon das Management mit unbefristeter Aussperrung drohte, wollen die Krankenschwestern, TechnikerInnen, Reinigungskräfte und GärtnerInnen des privaten, aber staatlich geförderten Peel Health Campus in Mandurah, Westaustralien, ihren Streik für höhere Gehälter und die Gleichstellung mit ähnlich qualifizierten MitarbeiterInnen des öffentlichen Dienstes fortsetzen.

Die Streikenden haben vor dem Krankenhaus ein Zelt aufgebaut, um ihre Anliegen der Öffentlichkeit zu erklären. Sue Lines, Sekretärin der Liquor, Hospitality and Miscellaneous Workers Union (LHMU), sagte, die MitarbeiterInnen des Peel Health Campus gehören zu den am schlechtesten bezahlten ArbeiterInnen in ganz Australien.

Mit einem Protestmarsch wollen BürgerInnen von Mandurah den Streik unterstützen.

Quellen: LHMU News, World Socialist Web Site 06.12.03

Neuseeland

AltenpflegerInnen streiken für höhere Gehälter und mehr Personal

Anfang Dezember 2003. Das Pflegepersonal im Rotorua's Redwood Lodge Rest Home and Hospital beschloss weitere Streikaktionen noch vor Weihnachten, nachdem es eine Woche zuvor zwei Tage für höhere Gehälter und Einstellung zusätzlicher Kräfte streikte. NZ Lifecare, der Betreiber des Pflegeheims und Krankenhauses, hatte sich geweigert das Personal so weit aufzustocken wie es für eine sichere Pflege der BewohnerInnen nötig wäre. NZ Lifecare schlug das Angebot der New Zealand Nurses Organisation (Krankenschwestern-Gewerkschaft-NZNO) aus, den Streik abzusagen, wenn die Verhandlungen wieder aufgenommen werden.

Quellen: World Socialist Web Site 06.12.03