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Chronologisch

Januar 2004

Guinea-Bissau

Streik für höhere Gehälter und gegen schlechte Ernährung der PatientInnen

Ende Januar 2004. Für höhere Gehälter und die Auszahlung seit 5 Monaten ausstehender Zulagen streiken ÄrztInnen, technische MitarbeiterInnen und Krankenschwestern 4 Tage lang. Sie protestieren außerdem gegen die schlechte Ernährung der PatientInnen.

Krankenhäuser mussten geschlossen werden und hunderte von PatientInnen nach Hause gehen, während allein die Notversorgung aufrecht erhalten wurde. Die Verhandlungen zwischen den beiden größten Gewerkschaften des Gesundheitswesens und der Regierung laufen weiter. Guinea-Bissau ist bei westlichen Industriestaaten extrem verschuldet und mit der Auszahlung öffentlicher Gehälter teilweise um ein Jahr im Rückstand.

Quellen: allAfrica 30.1.04, World Socialist Web Site 07.2.04

Australien

Schwestern drohen mit Boykott der Nachtschichten

Ende Januar 2004. Krankenschwestern im öffentlichen Krankenhaus von Broome, Westaustralien, drohen aufgrund der mangelnden Sicherheit mit einem Boykott der Nachtschichten. Eine Krankenschwester wurde zuvor von einem Patienten attakiert.

Mitglieder der Australian Nursing Federation beschuldigen das Krankenhaus-Management, ihre Beschwerden über die mangelnde Sicherheit der Schwestern nicht ernst zu nehmen. Sie fordern einen Wachdienst für die Notaufnahme und eine verbesserte sicherheitstechnische Ausstattung.

Quellen: World Socialist Web Site 31.1.04

Sri Lanka

Hungerstreik führ mehr Gehalt

26.1.04. Am 26. Januar begannen zwölf MitarbeiterInnen im Gesundheitswesen gegenüber dem Gesundheitsministerium in Colombo einen Hungerstreik, um eine 44%-tige Gehaltserhöhung durchzusetzen. Zwei von ihnen befinden sich inzwischen in Lebensgefahr.

Als Ausdruck der Solidarität mit den Hungerstreikenden kam es in mehreren Krankenhäusern zu Streiks.

Quellen: World Socialist Web Site 31.1.04

Frankreich

Klinikangestellte protestieren gegen Personalabbau – 22.000 demonstrieren für Patientensicherheit

22.1.04. Sieben französische Gewerkschaften im Gesundheitswesen protestierten am 22. Januar in einer gemeinsamen Aktion gegen Personalabbau, für eine Aufstockung des Gesundheitsbudgets und gegen den Plan "Hospital 2007".

In Paris demonstrierten 22.000 Menschen unter dem Slogan Sicherheit für die Patienten, ausreichend Personal! Öffentliche Gesundheitsversorgung für alle! In Lille demonstrierten 1.000 Menschen und weitere 500 in Bordeaux und Marseille. Auch in Nantes, Saint-Nazaire, Tours, Caen, Lyon, Toulouse gab es Demonstrationen.

Quellen: World Socialist Web Site 30.1.04

Uruguay

Streik für höhere Gehälter

23.1.04. Krankenhausangestellte streikten am 23. Januar für höhere Gehälter.

Quellen: World Socialist Web Site 27.1.04

Australien

Ambulanzpersonal boykottiert Schreibarbeiten

Mitte Januar 2004. Um eine 20%tige Gehaltserhöhung durchzusetzen, verweigern MitarbeiterInnen Tasmanischer Ambulanzen für einige Tage, Schreibarbeiten auszuführen. Ambulanzangestellte verdienen wesentlich weniger als Krankenhausangestellte mit vergleichbarer Qualifikation.

Quellen: World Socialist Web Site 24.1.04

Papua Neuguinea

Krankenschwestern drohen mit Arbeitsniederlegung wegen mangelhafter Stromversorgung

Mitte Januar 2004. Im südlichen Hochland von Papua Neuguinea drohen Krankenschwestern damit, ihre Arbeit niederzulegen, wenn die Regierung keine Schritte zur Reparatur der Stromleitungen des Krankenhauses unternimmt und für mehr Sicherheit für PatientInnen und Personal sorgt.

Das Krankenhaus wurde von Gangs jugendlicher Arbeitsloser überfallen. Ein Bürgermeister der Region erklärte sich bereit, das Krankenhaus mit 200 Liter Diesel pro Monat zu versorgen, damit das Krankenhaus einen Generator betreiben kann, bis die Stromleitungen repariert sind.

Quellen: World Socialist Web Site 17.1.04

Indien

AssistenzärztInnen streiken gegen Privatisierung

Mitte Januar 2004. AssistenzärztInnen im indischen Staat Andhra Pradesh intensivierten ihren Streik gegen die Privatisierung der medizinischen Ausbildung und Versorgung durch Aktionen in ländlichen Gebieten, bei denen sie die Bevölkerung über die Motive des Streiks und die Folgen der Privatisierung informieren. Sie ignorierten ein Ultimatum der Regierung, zur Arbeit zurückzukehren.

In Tirupathi, einer größeren Stadt in Andhra Pradesh, befinden sich 4 ÄrztInnen im Hungerstreik. Sie lagern vor dem staatlichen Krankenhaus. Ein Hungerstreikender musste ins Krankenhaus eingeliefert werden. Am 20. Januar, dem 40. Streiktag, demonstrierten die AssistenzärztInnen vor dem Krankenhaus.

Quellen: World Socialist Web Site 24.1.04

Frankreich

Hebammen streiken für bessere Arbeitsbedingungen und Patientenversorgung

Mitte Januar 2004. In Paris streiken 80% der in öffentlichen Krankenhäusern angestellten Hebammen gegen Änderungen der Notdienstregeln. Krankenschwestern gewährleisteten während dieser Zeit eine Minimalversorgung.

Gegen die permanente Verschlechterung der Arbeitsbedingungen und Patientenversorgung wurde ein weiterer Streik angekündigt.

Quellen: World Socialist Web Site 23.1.04

Kanada

Blutservice-Angestellte streiken

12.1.04. Am 12. Januar lehnten 45 klinische AssistentInnen, FahrerInnen und Angestellte in Neuschottland eine Gehaltserhöhung von 40 Cents pro Stunde ab und entschieden sich für die Fortsetzung ihres Streiks, der seit dem 8. November 2003 andauert.

Ihre Gewrkschaft, die Nova Scotia Union of Public and Private Employees, forderte usprünglich eine Gehaltserhöhung von 2 Dollar pro Stunde, um eine Gleichstellung mit anderen Landesteilen zu erreichen, ging aber dann auf eine Forderung von 80 Cents pro Stunde herunter.

Quellen: World Socialist Web Site 20.1.04

Zimbabwe

Krankenschwestern und ÄrztInnen beenden Streik für mehr Gehalt und bessere Ausstattung

8.1.04. Nach einer Gewaltandrohung des Generals Constantine Chiwenga kehrten am 8. Januar die meisten streikenden ÄrztInnen und Krankenschwestern in Zimbabwe zur Arbeit zurück. Der Streik der ÄrztInnen begann am 23. Oktober 2003. Im Verlauf des Streiks kam es zu Gerichtsverfahren gegen sieben Mitglieder der Hospital Doctors' Association (HDA), die aber niedergeschlagen werden konnten.

Der Präsident der HDA, Phibion Manyanga, sagte gegenüber Agence France-Presse (AFP), man wolle der Regierung zwei Monate Zeit lassen, um die Gehälter den Erwartungen der ÄrztInnen anzupassen und die Krankenhäuser mit ausreichender Ausrüstung und Medikamenten auszustatten. Er drohte mit weiteren Streiks, sollten die Forderungen nicht erfüllt werden. In Zimbabwe beträgt die Inflation über 600 Prozent. Niedergelassene (private) ÄrztInnen verlangen inzwischen Vorauszahlungen, weil die privaten Krankenversicherungen erst nach mehreren Wochen die Arztrechnungen bezahlen und das Geld inzwischen aufgrund der Inflation beträchtlich an Wert verliert.

Quellen: World Socialist Web Site 09.1.04

Großbritannien

Krankenschwestern beschließen Warnstreik

5.1.04. Am 5. Januar beschlossen 150 Schwestern der Psychiatrischen Klinik Carleton Cumbria, England, mit einem eintägigen Streik gegen die schlechte Gesundheitsversorgung und mangelnde Sicherheit des Personals zu protestieren. Bei den Schwestern handelt es sich um Mitglieder der Gewerkschaft der öffentlichen Angestellten UNISON.

Quellen: World Socialist Web Site 09.1.04

Australien

Arbeitsniederlegung gegen Personalmangel

Anfang Januar 2004. Krankenschwestern und Hilfspersonal im Northam Hospital, Westaustralien, verließen aus Frustration über den Personalmangel ihren Arbeitsplatz.

Quellen: LHMU West Australia 09.1.04 (Liquor, Hospitality and Miscellaneous Workers Union)

Personal des Northam Hospitals nach der Arbeitsniederlegung© 2004 Liquor, Hospitality and Miscellaneous Workers Union West Australia. Mit freundlicher Genehmigung.