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Chronologisch

Januar 2005

Belgien

Streik für Arbeitszeitverkürzung und neue Arbeitsplätze

28.1.05. Am 28.1 streiken in Belgien landesweit Angestellte von Krankenhäusern sowie Alten- und Pflegeheimen. Sie fordern die Schaffung von 13.500 neuen Arbeitsplätzen und eine 37-Stunden-Woche. Für Krankenschwestern und Pfleger über 45 Jahre soll die 35-Stunden-Woche gelten, für über 50jährige die 33-Stunden-Woche und für über 55jährige die 31-Stunden-Woche. Außerdem wird ein 13. Monatsgehalt gefordert.

Quellen: Streik-Site, Deutsches Ärzteblatt 26.1.05, Junge Welt 8.3.05

Nigeria

Streik für ausstehende Gehälter beendet

24.1.05. Nachdem die Regierung sich verpflichtete, ausstehende Gehälter zu bezahlen, beendeten ÄrztInnen staatlicher Krankenhäuser in Nigeria am 24.1. einen Streik, der im November 2005 begann. Im Verlauf des Streiks kamen nach Angaben von VertreterInnen des öffentlichen Gesundheitswesens und der Gewerkschaften rund 20.000 PatientInnen ums Leben.

Quellen: Yahoo!News 24.1.05

USA

9 Monate Streik gegen Arbeitszeitflexibilisierung

24.1.05. Hauptsächlich gegen den Versuch, ihre Arbeitszeit zu flexibilisieren (und dabei zu verlängern), streiken seit vier Monaten Krankenschwestern des Lourdes Medical Center of Burlington County, South Jersey, Philadelphia.

Ungefähr 80 der 280 Schwestern, die am 19. April in den Streik gingen, sind inzwischen zur Arbeit zurückgekehrt. Ungefähr ein Duzend haben gekündigt oder wurden gefeuert.

Viele der noch Streikenden arbeiten übergangsweise in anderen Krankenhäusern. Wegen des durch die schlechten Bedingungen erzeugten Personalmangels ist es nicht allzu schwer, einen Job als Krankenschwester zu finden.

17. Oktober: Der Streik dauert nunmehr 6 Monate an.

24. Januar: Der Streik dauert nunmehr 9 Monate an.

Quellen: Philadelphia Inquirer 14.9.04, Burlington County Times 17.10.04, Burlington County Times 24.1.2005

Frankreich

Streikwoche im öffentlichen Dienst

20.1.05. Im Rahmen einer Streikwoche des öffentlichen Dienstel legen MitarbeiterInnen von Krankenhäusern in Frankreich am 20.1. die Arbeit nieder. Laut einer Umfrage, die am Montag durch die Boulevardzeitung "Le Parisien" veröffentlicht wurde, stehen 65 Prozent der Bevölkerung den Streikenden mit "Unterstützung" oder "Sympathie" gegenüber.

Quellen: LabourNet 19.1.05

Iran

Sit-ins für höhere Gehälter und bessere Arbeitsbedingungen

17.1.05. In Teheran protestierten Angestellte von Universitätskliniken und staatlichen Krankenhäusern für höhere Gehälter und bessere Arbeitsbedingungen mit Demonstrationen und Sit-ins.

Die Krankenschwestern oder –pfleger hatten um eine Erlaubnis für ihre Proteste ersucht und wurden daraufhin von den behördlichen und universitären Autoritäten bedroht.

Quellen: TUC (britische Gewerkschaft) in einem Brief an den iranischen Botschafter in London, April 2005

Großbritannien

Initiative für bessere Krankenhaushygiene

Anfang Januar 05. Die britische Gewerkschaft für öffentliche Dienste, UNISON, startete eine Initiative für sauberere Krankenhäuser.

Nach offiziellen Angaben sterben in Großbritannien jährlich 5.000 PatientInnen an Infektionen, die sie in Krankenhäusern bekommen. Für den starken Anstieg der Todesfälle verantwortlich sind nach Meinung von UNISON Personaleinsparungen und Auslagerungen der Reinigungsdienste. Kürzlich erließ die britische Regierung Regelungen zur Verbesserung der Hygiene in Krankenhäusern und Bestrafung von Reinigungsfirmen mit mangelhaften Leistungen.

Quellen: BBC News 9.1.05, UNISON's action plan for cleaner hospitals

Haiti

ÄrztInnen streiken für ausstehende Gehälter

Anfang Januar 05. Die 75 ÄrztInnen des grössten haitianischen Krankenhauses befinden sich seit einigen Wochen im Streik. Die von der UN-mandatierten Besatzungsmacht eingesetzte Regierung schuldet ihnen die Gehälter. Durch den Streik gerät die Notfallversorgung von PatientInnen in Gefahr, deren Zahl wegen politischer Gewaltakte im Zusammenhang mit Präsident Jean-Bertrand Aristide seit September 2004 stark zugenommen hat.

Die ÄrztInnen verdienen rund 145 $ pro Monat. Ihr Streik wird von 65 Krankenhausangestellten unterstützt, die ebenfalls in den Streik getreten sind. Außer um die Zahlung der Gehälter geht es bei dem Streik auch um die Abwehr der Zulassung von AbsolventInnen privater Schulen zum staatlich geförderten ÄrztInnenwohnprogramm, die das Gesundheitsministerium beschlossen hat.

Quellen: AP-Bericht 4.1.05 bei Yahoo-News

Frankreich

KinderärztInnen streiken für bessere bezahlung und Arbeitszeiten

3.1.05. Am 3. Januar streikten in Frankreich ca. 2.700 "freiberuflich" tätige KinderärztInnen 24 Stunden für angemessene Bezahlung und bessere Regelungen der Arbeitszeiten.

Der Streik wurde von mehreren Verbänden organisiert, die in der SNPF (Nationale Vereinigung der KinderärztInnen Frankreichs) zusammengeschlossen sind. Die SNPF kündigte weitere Streiks an, sollten die Forderungen nicht erfüllt werden. Der erste Streik in dieser Frage fand 2002 statt.

Die KinderärztInnen arbeiten durchschnittlich 96 Stunden im Jahr ohne Bezahlung, z.B. in ländlichen Geburtskliniken. Für eine reguläre Konsultation erhalten sie 30 €.

Quellen: World Socialist Web Site 7.1.05, tf1.fr 3.1.05 (französisch), Rote Fahne 4.1.05