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Arbeitskämpfe im Gesundheitswesen

Oktober 2005

Russland

Nationaler Protesttag

13.10.05. Rund 1 Million LehrerInnen, Krankenschwestern, ÄrztInnen und andere öffentliche Angestellte beteiligten sich am 13. Oktober in ganz Russland an Protestaktionen.

Eine demonstrierende Krankenschwester in Moskau sagte: “Ich möchte mal einen aus der Regierung für nur einen Tag in unserem Krankenhaus haben, damit er sieht, wie die Menschen behandelt werden. Aber die gehen normalerweise in Privatkliniken und sehen das nicht jeden Tag.“

Quellen: World Socialist Web Site 14.10.05, The Moscow Times 13.10.05

USA

Streik für mehr Personal

12.10.05. In Lansing, Michigan, gingen am 12. Oktober 445 Krankenschwestern des öffentlich betriebenen Ingham Regional Medical Center in den Streik.

„Wir streiken nicht für geld“, sagte die Krankenschwester und Gewerkschafterin Chris Veldman. „Es ist wegen des Personalmangels.“ Die Schwestern arbeiten 12-Stunden Schichten ohne Mittagspause, so Veldman.

Die Geschäftsführung des Krankenhauses sagte, im März diesen Jahres sei ein Vollzeit-Rekruteur eingestellt worden, der versuche, Krankenschwestern anzuheuern. Doch erfolglos. Es gebe einfach zu wenig ausgebildetes Pflegepersonal.

Das Krankenhaus stellte Krankenschwestern auf Zeit ein, um den Streikausfall zu kompensieren.

Quellen: Detroit Free Press 12.10.05, Lansing State Journal 16.10.05, The State News 13.10.05, World Socialist Web Site 18.10.05

Sri Lanka

Demo für sichere Arbeitsplätze

10.10.05. In Colombo demonstrierten amt 10. Oktober 2005 rund 300 GesundheitsarbeiterInnen für Arbeitsplatzsicherheit. Sie gingen vom Colombo National Hospital zu den Temple Trees, der Residenz des Premierministers. Dort wurden sie von mit Wasserwerfern ausgerüsteter Aufstandsbekämpfungs-Polizei aufgehalten.

Quellen: World Socialist Web Site 15.10.05

Belgien

Generalstreik

7.10.05. Ein Generalstreik legte am 7. Oktober nahezu ganz Belgien lahm. Die Streikenden kämpfen gegen eine Heraufsetzung des Rentenalters von 58 auf 60 Jahre. Es kam zu Demonstrationen und Blockaden.

Inwieweit Beschäftigte des Gesundheitswesens beteiligt waren, ist unbekannt.

Quellen: Spiegel Online 7.10.05, BBC News 7.10.05 , World Socialist Web Site 14.10.05

Indien

ÄrztInnenstreik

3.10.05. Im indischen Bundesstaat Madhya Pradesh streikten am 3. Oktober ÄrztInnen in Ausbildung (junior doctors) an fünft staatlichen medizinischen Colleges und einem zahnmedizinischen College. Sie fordern mehr Geld und niedrigere Ausbildungsgebühren.

Quellen: World Socialist Web Site 15.10.05

Neuseeland

Streik von AltenpflegerInnen

6.10.05. Fast 600 Angestellte aus 20 Altenheimen und Krankenhäusern der privaten Guardian Healthcare Group streikten am 6. Oktober 2005 für eine Gehaltserhöhung. Die Streikenden sind Mitglieder der Service and Food Workers Union (SFWU) und der New Zealand Nurses Organisation.

Die Krankenschwestern und AltenplegerInnen wollen eine Demonstration der besonderen Art durchführen: in Schlangenlinien entlang beider Richtungen wollen sie auf der Hauptstraße gehen, dabei Zettel auf Brust und Rücken tragen mit den Aufschriften: “WE CARE” – “GUARDIAN DOESN’T”. Es werden außerdem Flugblätter verteilt, die den Grund für den Streik erläutern, sowie Unterschriften in der Bevölkerung gesammelt.

Bereits in der Woche zuvor wurde die Guardian Healthcare Group bestreikt.

Quellen: World Socialist Web Site 8.10.05, Scoop 6.10.05

Neuseeland

Streik nichtmedizinischen Personals

4.10.05. Rund 45 MitarbeiterInnen im Einkaufs-/Lagerwesen (trades and stores workers) öffentlicher Krankenhäuser streikten in Bay of Plenty (BOP) zwei Tage lang. Sie fordern 5% höhere Gehälter anstatt der angebotenen 3%.

Quellen: World Socialist Web Site 8.10.05

Frankreich

Nationaler Streik im öffentlichen Dienst

4.10.05. Am Dienstag, den 4.10.2005 streikten in ganz Frankreich zwischen 15% bis 30% der Beschäftigten des öffentlichen Dienstes gegen Privatisierungen, für höhere Gehälter und mehr Arbeitsplätze. Außer Beschäftigten der Verkehrsbetriebe beteiligten sich LehrerInnen, Postangestellte und Beschäftigte des öffentlichen Gesundheitssektors.

Gewerkschaften sprechen von einer Million DemonstrantInnen von Le Havre im Norden bis Marseille im Süden an diesem sog. „Schwarzen Dienstag“. Die Polizei spricht von weniger als der Hälfte dieser Zahl.

Bereits zu Beginn des Jahres 2005 kam es zu Massenprotesten für den Erhalt der 35-Stunden-Woche, an denen sich Beschäftigte aus Schulen, Verwaltung und Gesundheitswesen beteiligten.

Quellen: BBC 4.10.05, Sunday Times 5.10.05

Dominikanische Republik

Streik im öffentlichen Gesundheitswesen angekündigt

3.10.05. Waldo Ariel Suero, Präsident der der Ärztegewerkschaft Dominican Doctors College (CMD) kündigte Ende September 2005 an, dass alle 173 öffentlichen Krankenhäuser in der ersten Oktober- Woche von einem Streik betroffen sein werden, sollten die Tarifverhandlungen nicht die gewünschten Ergebnisse bringen.

Nach einem Versprechen, dass es ein Treffen mit Präsident Leonel Fernandez geben wird, sagte Suero den Streik ab.

Quellen: World Socialist Web Site 4.10.05, Dominican Today 30.9.05, Dominican Today 3.10.05

Belgien

Streiks in Krankenhäusern für bessere Arbeitsbedingungen

3.10.05. Angestellte verschiedener Krankenhäuser in Brüssel streikten vom 3. bis 5. Oktober für bessere Arbeitsbedingungen für KollegInnen über 45.

Betroffen waren u.a. die Krankenhäuser Saint-Pierre, Bordet, Reine Fabiola, Brugmann, Paul Rien, Magritte und Iris-Su.

Bis auf ÄrztInnen beteiligten sich MitarbeiterInnen aller „Kategorien“. Es wurde ein Dienst wie am Wochenende aufrecht erhalten.

Quellen: World Socialist Web Site 7.10.05, Expatica 3.10.05

Indien

Sit-Down Protest von Laborangestellten

3.10.05. Laborangestellte der Gesundheitsbehörde in Ludhiana machten außerhalb der chirurgischen Abteilung (Civil Surgeon’s office) einen Sitzprotest. Sie forderten, dass die Regierung Unregelmäßigkeiten in den Gehaltszahlungen berichtigt und verlangen mehr Geld.

Quellen: World Socialist Web Site 8.10.05

Samoa

ÄrztInnenstreik in der vierten Woche

Anfang Oktober 2005. Seit dem 10. September 2005 streiken öffentlich angestellte ÄrztInnen in Samoa für höhere Einstiegsgehälter. Ein Notfalldienst wird aufrecht erhalten.

Die Regierung hat eine Kommission zur Lösung der Frage eingesetzt. Am 4. Oktober kam aus dem Gesundheitsministerium die Meldung, 20 ÄrztInnen aus Neuseeland sollten ersatzweise eingesetzt werden. Der Gesundheitsminister Mulitalo Siafausa Vue widerrief diese Meldung und sagte, die Regierung bemühe sich bei den Vereinten Nationen um HelferInnen.

Quellen: World Socialist Web Site 8.10.05