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Chronologisch

August 2005

Brasilien

Generalstreik öffentlicher Angestellter

Ende August 2005. Im Juni 2005 traten rund 200.000 Angestellte des Instituts für soziale Sicherheit (INSS) Brasiliens in einen unbefristeten Streik, u.a. um 18% mehr Gehalt zu fordern.

Betroffen waren u.a. die Bereiche Landwirtschaft, Finanzen, Ökologie und Gesundheit. Ende August 2005, nach 72 Tagen, endete der Streik. Es konnten 7% höhere Gehälter für die Beschäftigten und 5% höhere Pensionen für die RentnerInnen durchgesetzt werden.

Quellen: Brazil News 2.6.05, World Socialist Web Site 23.8.05

USA

Aussperrung von KrankenschwesternhelferInnen und Haushaltshilfen

24.8.05. Nach einem Streik wurden in Matawan, New Jersey, KrankenschwesternhelferInnen, Haushaltshilfen und DiätassistentInnen aus dem Pflegeheim Victoria House ausgesperrt. Polizei und Management drohten ihnen mit Verhaftungen, wenn sie das Gebäude nicht sofort verlassen.

Vor dem Gebäude sangen die 65 Angestellten, die bei der Gewerkschaft Service Employees International Union Local 1199 organisiert sind, Protestsongs wie z.B. Bob Marley's „Get Up, Stand Up“.

Sie fordern vom Arbeitgeber Victoria House faire Arbeitsverträge: ein Mindestgehalt von 10 US$ pro Stunde (Haushaltshilfen und DiätassistentInnen) bzw. 11 US$ pro Stunde (KrankenschwesternhelferInnen) und eine Krankenversicherung.

Yvonne Blount, eine Krankenschwesternhelferin sagte, die Forderungen ihrer Gewerkschaft seien simpel: Löhne, von denen man leben kann und faire Behandlung.

Foto

Quellen: Asbury Park Press 24.8.05, World Socialist Web Site 13.9.05, Independent Newspaper 31.8.05

Neuseeland

Warnstreik für höhere Gehälter

22.8.05. Rund 3.000 Krankenschwestern aus dem Bereich der Psychiatrie traten am 22. August 2005 nach monatelangen Tarifverhandlungen in einen eintägigen Warnstreik. Vom Streik sind ca. 15 öffentliche Einrichtungen betroffen.

Die zuständigen 21 „Public Health Boards“ hatten Gehaltserhöhungen von durchschnittlich 20% zugesagt, doch fordern die Schwestern Gleichstellung mit Krankenschwestern im nicht-psychiatrischen Bereich.

Quellen: Scoop Independent News 19.8.05, The New Zealand Herald 22.8.05

Indien

Hungerstreik und Demonstrationen gegen Privatisierungen

16.8.05. Am 16. August traten in Neu Delhi Angestellte des öffentlichen Gesundheitsdienstes im Rahmen einer Kampagne gegen Privatisierungen im Gesundheitswesen in einen 50-stündigen Hungerstreik.

Die Angestellten fordern außerdem die Besetzung aller vakanten Arbeitsplätze und mindestens vier Sätze Arbeitskleidung.

Vor vier öffentlichen Krankenhäusern Delhis hielten die dort Beschäftigten Sitzstreiks ab. Mitglieder der Gewerkschaft Central Health Employees Federation demonstrierten im Stadtzentrum.

Quellen: World Socialist Web Site 20.8.05

Sri Lanka

Demonstration für Festanstellung

10.8.05. Rund 1.000 Beschäftigte des öffentlichen Gesundheitswesens versammelten sich am 10. August 2005 vor dem National Hospital in Colombo, der Hauptsadt Sri Lankas und demonstrierten zum Gesundheitsministerium.

Sie fordern Festanstellung. Obwohl diese nach 6-monatiger Beschäftigung zugesagt wurde, haben einige Beschäftigte nach sieben Jahren noch keine erhalten, was u.a. bedeutet, dass keine Pensionsansprüche entstehen.

Quellen: World Socialist Web Site 20.8.05

USA

Arbeitsniederlegung für bessere Bezahlung und mehr Personal

10.8.05. Für höhere Gehälter und mehr Personal legten am 10. August 2005 rund 100 Beschäftigte des Providence SoundHomeCare und aus Providence Hospizeinrichtungen im Bundesstaat Washington für einen Tag die Arbeit nieder.

Am Tag zuvor waren die Tarifverträge für Krankenschwestern, SozialarbeiterInnen und HospizmitarbeiterInnen abgelaufen. Die Beschäftigten werden von der Gewerkschaft SEIU vertreten.

Quellen: The Olympian Online 11.8.05, World Socialist Web Site 16.8.05

Fidschi

Generalstreik trotz Drohungen

9.8.05. Nachdem mit der Regierung eine Einigung über Unregelmäßigkeiten in den Gehaltszahlungen erreicht wurde, nahmen über 1.300 Krankenschwestern (90% aller Krankenschwestern) der Fidschi-Inseln ihren Dienst wieder auf. Sie hatten 5 Tage für bessere Bezahlung gestreikt. Die Krankenhäuser mussten alle Nicht-Notfall-Operationen verschieben und PatientInnen frühzeitig nach Hause schicken.

Der Arbeitsminister Kenneth Zinck hatte erfolglos den Streik für illegal erklärt und mit Geld- und Gefängnisstrafen gedroht. Nun laufen polizeiliche Ermittlungen gegen die Schwestern. Ihnen drohen 12-monatige Gefängnisstrafen.

Quellen: World Socialist Web Site 13.8.05, Green Left Weekly 10.8.05

Tonga

Streik und Großdemonstration

8.8.05. Beschäftigte des Gesundheitswesens streiken zusammen mit LehrerInnen und Tausenden anderen Angestellten des öffentlichen Dienstes von Tonga für höhere Gehälter, obgleich die Streikenden haben vom Justizministerium eine Weisung erhielten, zur Arbeit zurückzukehren.

Am 8. August 2005 demonstrierten rund 10.000 Beschäftigte mit ihren Familien sowie SchülerInnen und der Katholischen Frauenliga zum Palast, um den König aufzufordern, das Kabinett zu ihrem Gunsten zu überstimmen.

Das Kabinett hatte, um den seit drei Wochen anhaltenden Streik zu beenden, Gehaltserhöhungen von 12,5 bis 30 Prozent zugesagt. Die Beschäftigten fordern jedoch 60 bis 80 Prozent höhere Gehälter.

Am 6. August bot das Bildungsministerium den LehrerInnen 60 bis 125 Prozent Gehaltserhöhung an, doch die LehrerInnen erklärten, aus Solidarität mit den anderen öffentlich Beschäftigten weiter streiken zu wollen.

Quellen: Matangi Tonga Online 26.8.05, Matangi Tonga Online 5.8.05, World Socialist Web Site 13.8.05, Pacific Islands Report 10.8.05

Zimbabwe

Krankenschwestern und ÄrztInnen streiken

Anfang August 2005. Ende Juli 2005 traten Krankenschwestern und ÄrztInnen in Zimbabwe in den Streik, um Gehaltsherhöhungen von mehreren hundert Prozent und bessere Arbeitsbedingungen durchzusetzen.

Der Streik legte die vier großen öffentlichen Krankenhäuser des Landes lahm. Mehrere PatientInnen starben. Die Regierung drohte mit Gefängnisstrafen, woraufhin die Streikenden Anfang August den Dienst wieder aufnahmen.

Quellen: allAfrica 7.8.05, BBC 26.7.05, World Socialist Web Site 12.8.05

Indien

Hungerstreik für höhere Gehälter und bessere Vertragsbedingungen

1.8.05. Seit dem 1. August befinden sich über 350 Beschäftigte des Kozhikode Medical College Hospital (KMCH) im indischen Bundesstaat Kerala in einem Staffel-Hungerstreik.

Sie fordern höhere Gehälter, Festanstellung und Mutterschutzzeiten. Der gesetzliche Mindestlohn beträgt 140 – 170 Rupien pro Tag; das KMCH zahlt Mindestlöhne von 70 – 110 Rupien (1,30 – 2,00 €) pro Tag.

Quellen: World Socialist Web Site 20.8.05